Witterungsbericht  Februar 2003  der VdA-Wetterstation Taunusstein

Kalter und trockener Februar fällt aus dem Rahmen

 

Erstmals seit 2001 haben wir jetzt wieder einen Wintermonat mit negativem Temperaturmittel erlebt. Ausserdem fiel der Februar im Taunus deutlich zu trocken aus.

Es gab sehr viel Sonnenschein und damit auch geringe Bewölkung.

 

Ursache für diese nicht so typische Witterung war das Hoch „Helga“, das sich als Dauerbrenner seit dem 6. Februar in Mitteleuropa breit gemacht hatte und uns bis fast zum Monatsende sonniges, kaltes und trockenes Wetter bescherte. Der spärliche Schneefall am Monatsbeginn ging auf das Tief „Uwe“ zurück. Insgesamt kamen 16 mm Niederschlag zusammen, die zu fast 100 % als Schnee bzw. Graupel fielen. Dies entspricht einer Bilanz von nur 29 % der normalen Niederschlagssumme im Februar. Schneefall wurde an 7 Tagen beobachtet; eine Schneedecke mit maximal 8 cm Höhe lag an

9 Tagen. An allen anderen Tagen des Februar waren in Taunusstein aber noch Schneeflecken und –reste zu sehen.

 

„Helga“ sorgte für eine Rekordsumme an Sonnenscheinstunden im Februar. Dieser kann allerdings nicht mit Zahlen belegt werden, weil in Taunusstein kein Sonnenschein gemessen wird. Ein Mass dafür ist aber die Zahl der heiteren Tage, die mit 11 hoch ausfiel. Man muss bis zum September 1997 zurückgehen, um ein ähnlich sonniges Wetter zu finden. Die Bewölkung im letzten Monat betrug 3,4 Achtel – fast 2 Achtel oder 25 % weniger Wolken als normal! So gab es dann auch nur 5 trübe Tage und 2 Nebeltage.

Die Relative Luftfeuchte lag mit 72 % ebenfalls deutlich unter der Norm von 81 %.

 

Wie zu erwarten, sorgt ein Hoch im Winter für kaltes Wetter. So war es dann auch: das Monatsmittel der Temperatur sank auf – 0,5° und damit auf 1,2 Kelvin unter dem langjährigen Mittel für Februar. Der höchste Wert wurde mit 14,9° am 27.2. gemessen, der niedrigste mit – 10,4° am 18.2.; am Boden war das Minimum – 14,9° am 1. Februar. Auf diese Weise kamen 25 Frosttage und 4 Eistage zusammen. Die Zahl der Eistage blieb nur deshalb so gering, weil die Sonne ab der Monatsmitte doch schon so stark war, dass das Thermometer mittags über 0° stieg. Auch die Kältesumme (das ist die Summe der negativen Tagesmittel) war mit 42,4 deutlich grösser, als nach dem langjährigen Mittel (27,1) zu erwarten war.

 

Durch die niederen Temperaturen verharrte die Vegetation den ganzen Monat im Winterschlaf – zumindest im Taunus. Die Schneeglöckchen und die Haselnusskätzchen streckten sich zwar schon, kamen aber noch nicht zur Blüte bzw. zum Stäuben. Das war am 5.3. der Fall – somit der Beginn des Vorfrühlings. 

 

 

(Dr. W. Ehmke)

2001 Dr.Wolfgang Ehmke >