Witterungsbericht    Mai  2003   der VdA-Wetterstation Taunusstein

 

Endlich wieder mehr Regen im Mai!

 

Nach drei Monaten der Trockenheit hat es im Mai im Taunus endlich wieder mal richtig geregnet. So konnte die Vegetation jetzt wieder Luft holen. Wenngleich es im Taunus nicht so viele Gewitter gab wie in anderen Gegenden, kamen doch insgesamt über

66 mm Niederschlag zusammen, das entspricht 114 % der Normalmenge. Nur zwei Gewittertage waren hier zu verzeichnen; in Oberbayern dagegen gab es sogar 15 davon!

Dafür wurde der Taunus von den begleitenden Unwettern mit Überschwemmungen usw. verschont.

 

Bei den Temperaturen das schon übliche Bild: zu hohe Werte. Mit 14,6° lag das aktuelle Monatsmittel um 1,7 K über dem Mittel von 1971-2000; wenn man die Normalperiode von 1961-1990 als Vergleichsmassstab heranzieht, beträgt das Plus sogar 2,2 K! Wie das Diagramm zeigt, verteilten sich die zu warmen Tage auf den Anfang und das Ende des Monats; in der Mitte gab es eine Reihe von zu kühlen Tagen. Dennoch kamen nur 5 Sommertage zusammen; für einen heissen Tag (über 30° Maximum) hat es im Taunus noch nicht gereicht. Der Spitzenwert lag am 30.5. bei 28,2°, das Minimum in der Hütte am 16.5. bei 1,6° (am Boden am selben Tag

- 2,1°). Insgesamt gab es 3 Tage mit Bodenfrost, davon 2 in der Zeit der Eisheiligen. Somit haben sich zum erstenmal seit langem die Eisheiligen mal wieder zaghaft gemeldet. Ansonsten sind sie als „Witterungsregelfall“ in unserer Gegend zu vernachlässigen. Dies zeigt auch die langjährige Tagesmittelkurve im Diagramm, die um den 14.5. keinerlei Depression aufweist – bestenfalls vorgezogen um den 6. oder verzögert um den 22. Mai herum. Andere „Regularitäten“ wie die Schafskälte oder das Weihnachtstauwetter erscheinen dagegen wesentlich zuverlässiger.

 

Wegen der erhöhten Temperaturen stieg auch die Schwüleneigung. Anhand der Äquivalenttemperaturen wurden insgesamt 23 Schwülestunden an 4 Schwületagen ermittelt. Das ist etwas mehr als im langjährigen Mittel. Auch die Relative Luftfeuchte war mit 68 % etwas erhöht, genauso wie die Bewölkung.

Diese betrug 5,1 Achtel – 0,6 Achtel mehr als im Durchschnitt. So kam es nur zu 2 heiteren, aber 10 trüben Tagen. An 2 Tagen wurde Nebel in Höhe der Taunussteiner Station beobachtet.

 

Insgesamt also ein „wuchsfreudiger“ Wonnemonat. Es kam aufgrund der auflaufenden Wärmesummen zu einer Verfrühung der phänologischen Termine.

Der Frühsommer begann deshalb mit der Blüte des Schwarzen Holunders bereits am 24.5. (langjähriger Normaltermin: 1.6.). Es bleibt zu hoffen, dass es weiterhin zu massvollen Regenfällen kommt, um das Defizit der vergangenen Monate auszugleichen.

 

 

 

(Dr. W. Ehmke)

 

2001 Dr.Wolfgang Ehmke >