Witterungsbericht    Oktober 2002 der VdA-Wetterstation Taunusstein

Oktober war zu warm und sehr nass

Der zweite Herbstmonat wartete mit sehr viel Regen auf. Es fielen 94 mm, das entspricht 130 % der normalen Menge (71 mm). Zwei Drittel der Tage waren Niederschlagstage (21), davon brachten drei Tage mehr als 10 mm. Ursache hierfür waren mehrere Sturmtiefs, die auch die Bewölkung auf einen relativ hohen Wert trieben (5,9 Achtel statt der normalen 5,3 Achtel). Den stärksten Sturm gab es am 27.10. mit dem Orkan „Jeanett", der zu umfangreichen Sach- und Personenschäden führte. Im Gegensatz zu anderen Regionen war im Taunus im Oktober noch kein Schneefall zu verzeichnen. So gab es z.B. in der Lausitz am 13.10. bereits eine 10 cm hohe Schneedecke!

Die Lufttemperatur lag im Monatsmittel leicht über den langjährigen Werten. Es ergab sich ein Mittel von 9,0 ° C, das sind 0,6 K mehr als im Mittel der Klimaperiode 1971-2000. Die Milde des Oktober drückt sich auch in der Tatsache aus, dass im Taunus nur ein Frosttag (am 20.) verbucht werden konnte. Am Boden wurden allerdings bereits viermal Temperaturen unter 0 ° gemessen; mehrfach wurden genau 0 ° erreicht. Das Bodenminimum lag bei –4,4 ° (am 20.), das

„Hüttenmaximum" bei 19,1 ° (am 1. und 3.).

Deshalb wurde auch an keinem Tag mehr die Äquivalenttemperatur von 49 ° (Schwülegrenze) überschritten.

Der Spätherbst als phänologische Jahreszeit beginnt im Taunus in der Regel am 31.10. mit dem Abschluss des Blattfalles der Rosskastanie. Dieses Jahr lagen alle herbstlichen phänologischen Termine deutlich früher, so auch der Blattfall der Rosskastanie, der bereits am 21. Oktober abgeschlossen war. Inzwischen steht nur noch der Blattfall der Lärche aus, der hier im langjährigen Mittel am 24.11. den Frühwinter einleitet.

 

 

(Dr. W. Ehmke)

2001 Dr.Wolfgang Ehmke >